Der Bundesarbeitskreis Sozialistischer Feminismus hat sich auf der SDS-Sommerakademie Anfang September 2017 wiedergegründet. Der BAK stellt somit kein neues Projekt dar, sondern greift aktiv auf die geleistete Vorarbeit von Feministinnen und Feministen im SDS zurück. Der Leitantrag, auf dem 17. Bundeskongress im Januar 2016 beschlossen, bildet weiterhin die theoretische Basis unserer gesellschaftlichen Analyse:
“Wir verstehen Feminismus nicht als Nebenwiderspruch. Wir denken, dass Marxismus und Feminismus notwendigerweise zusammengedacht werden müssen. […] Sie [Lise Vogel, fem. Theoretikerin] hält fest, dass in jeder Gesellschaft Reproduktion und Produktion zusammenhängen. Eine Gesellschaft kann immer nur so viel produzieren, wie sie auch reproduzieren kann.
Andere Theoretiker*innen wie zum Beispiel Frigga Haug betonen im Besonderen, dass Geschlechterverhältnisse zugleich auch immer Produktionsverhältnisse – und umgekehrt – sind. Das heißt, sie sind nicht aus den Veränderungen der Ökonomie abzuleiten, sondern sind selbst Voraussetzung und Teil der neuen ökonomischen Verhältnisse. Es geht darum, wie nicht nur Veränderungen der Arbeitsverhältnisse Voraussetzung für die Transformation der Geschlechterverhältnisse sind, sondern auch umgekehrt. Der Begriff Geschlechterverhältnisse soll zeigen, wie die Geschlechter, ihre Konstruktion und ihre Arbeitsteilung sowie die legitimatorischen Ideologien in die gesellschaftliche Reproduktion integriert sind. Er ist so auch für Bereiche geeignet, die auf den ersten Blick mit einzelnen Männern und Frauen* nichts zu tun zu haben scheinen – wie etwa Krieg oder Recht. Sie sollten als etwas gedacht werden, das mit Politik und Ideologie verbunden, juristisch verfasst, moralisch formiert und auf allen diesen Ebenen in Geschlechterverhältnissen konfiguriert ist.
Das heißt, die große Gemeinsamkeit im sozialistischen Feminismus ist der Versuch, alle Ebenen der gesellschaftlichen Verhältnisse zusammenzudenken und Feminismus als Kampffeld mit anderen Kämpfen zu verbinden. Die Betonung liegt hierbei auf der Annahme, dass weder ein alleiniger Fokus auf die materielle Basis, als auch nur auf den ideologischen Überbau, ausreicht, um Frauen*unterdrückung genügend zu analysieren.“
(Auszug aus dem Antrag)
Unsere Praxis besteht aus der Organisation von niedrigschwelligen Bildungsveranstaltungen, Treffen zum wissenschaftlichen Arbeiten und Demonstrationen, vornehmlich zum Frauen*kampftag am 8. März.
Wir verfügen über einen Referent*innenpool. Zu unterschiedlichen Themen können Feminist*innen Vorträge halten und eingeladen werden.
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